3-fach Verglasung im Altbau

Ein paar Gedankengänge zur Fenstersanierung.

 

Man hört sehr oft : "Eine 3- fach Verglasung bringt nichts beim Altbau, bzw. diese kann sogar gefährlich sein."

Hier wollen wir einmal etwas aufklären.

  1.      Jedes Kilowatt an Energie, was man nicht verliert, sprich was durch gute Dämmung nicht verloren geht, braucht man erst gar nicht herzustellen.
  2.        Die Aussage das 3- fach Verglasungen zu „ dicht“ sind, ist Unsinn. Auch eine Einzelscheibe ist schon dicht. Es kann durch das Glas kein Luftaustausch erfolgen, Wärmeaustausch findet hingegen durch eine Einzelscheibe wesentlich schneller statt.
  3.        Die Aussage, dass sich das Luftkondensat auf der Wand absetzten würde, ist so auch nicht korrekt. Die Wandtemperatur bleibt die Selbe, wenn die Raumtemperatur die Selbe bleibt. Wird nun die Raumtemperatur wärmer, weil die Heizung es jetzt schafft 20 Grad im Raum sicherzustellen, dann wird die Wand auch wärmer und der Taupunkt  wandert weiter nach aussen.
  4.        Es gibt auch die Aussage „Weil die Scheibe nun innen warm ist, kann sich die Nässe nicht mehr dort absetzten,  weil die Scheibe nun nicht mehr der kälteste Punkt ist im Raum ist“. Da der Taupunkt  bei 13,9 Grad liegt, stimmt die Aussage so nicht. Die Mindestanforderung an ein Glas von heute liegen bei dem Wert  Ug=1.1 . Bei einer Raumtemperatur von 20 Grad sollte dementsprechend die Scheibe eigentlich wärmer sein als  13.9 Grad.  Die pauschale Aussage „ Luftkondensat setzt sich immer am kältesten Punkt ab“, können wir nicht bestätigen.  Wenn dem so wäre, müsste man ja nur eine kleine Fläche im Raum auf 12 Grad kühlen, eine Schale drunter stellen und wäre alle Feuchtigkeitsprobleme los. Das funktioniert nun aber mal leider nicht.

 

 Die Vorteile einer 3- fach Verglasung liegen klar auf der Hand, weniger Wärmeverlust im Winter = weniger benötigte Heizleistung zum Erreichen der selben Raumtemperatur. Je höher die Scheibenoberflächentemperatur innen ist , desto  weniger Abkühlung der Raumtemperatur tritt ein.

Das ist im Sommer bei Hitze genauso, nur umgekehrt. Das alte Sprichwort, „Was gut ist gegen Kälte ist auch gut gegen Wärme „ tritt hier voll ein.

Hinzu kommt noch, dass man bei einer guten 3- fach Verglasung einen verbesserten Schallschutz hat, den bekommt man quasi noch geschenkt.

Nicht vergessen sollte man aber, je mehr Scheiben um so mehr Licht wird „geschluckt“ und auch der g-Wert, der solare Gewinne mit sich bringt, wird schlechter. Die Erfahrung hat aber gezeigt , dass der Gewinn an Wärmedämmung diese Kritikpunkte mehr als ausgleicht.

 

Lassen Sie sich nicht verunsichern, die meisten Feuchtigkeitsschäden  entstehen durch falsches Lüften oder  durch zu dicke WDVS Systeme, die ein Austrocknen im Sommer nicht mehr gewährleisten. Hier werden sehr oft  Dämmstoffdicken gewählt, die eine Lüftungsanlage nötig bzw. erforderlich machen. Schade, das viele Eigentümer hier zu viel machen oder eine falsche Beratung vorliegt. Fordern sie ihren Planer auf ein Lüftungskonzept  nach der DIN 1946-6 zu erstellen. Dieses wird  vom Gesetzgeber bei einem Austausch von 1/3 der Fensterfläche vorgeschrieben.